Schwingmühlen sind Zerkleinerungsmaschinen, die nach Klaus Schönert in Brecher für die Grob- und Mühlen für die Feinzerkleinerung unterteilt werden. Zu den letztgenannten zählt er die Mahlkörper-, Walzen-, Prall- und Schneidmühlen. Die Schwingmühlen gehören mit den Kugel-, Stab-, Autogen-, Planeten-, Zentrifugal- und Rührwerkmühlen zu den Mahlkörpermühlen, welche die bedeutendste Klasse der Mühlen im Sinne von Zerkleinerungsmaschinen darstellt. Eine Klassifizierung aus maschinentechnischer und konstruktiver Sicht gibt Karl Höffl, welcher die Mühlen mit Zerkleinerungswerkzeugen nach direkt und indirekt angetriebenen Zerkleinerungswerkzeugen einteilt. Schwingmühlen gehören demzufolge der letztgenannten Mühlengattung an.
Die Schwingmühle ist ein Zerkleinerungsaggregat im Bereich der Feinstmahlung, dessen elastisch gelagerter mit Mahlkörpern gefüllter Mahlbehälter über ein Wuchtmassensystem senkrecht zur Mahlbehälterachse zu Schwingungen erregt wird. Dabei wird das Mahlgut aufgrund der Relativgeschwindigkeiten zwischen der Mahlbehälterwand und dem Mahlkörperkollektiv einerseits und zwischen den Mahlkörpern andererseits zerkleinert. Auch mechanochemische Effekte lassen sich mit der Schwingmühle erzielen. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Arbeiten von Eberhard Gock zu nennen, der seit den 1970er Jahren an der TU Berlin und ab 1989 an der TU Clausthal auf dem Gebiet der chemischen Aufbereitung und der Umweltverfahrenstechnik erfolgreich arbeitete und die Schwingmahlung als wesentlicher Verfahrensschritt bei der Aufbereitung mineralischer Roh- und Reststoffe – insbesondere in der Sondermetallurgie – einsetzte.