Am wenigsten einsehen wollte man, dass auch der Obstmost besteuert war.
An seine Stelle trat der Obstmost als ernsthafte Konkurrenz.
In den meisten Gebieten war hier Obstmost im frühen 19. Jahrhundert noch weitgehend unbekannt.
Vielmehr erhielt der Wein neue Konkurrenten mit Obstmost, Bier und Branntwein.
Bei der jüngsten Ab-Hof-Messe in Wieselburg bekam der Obstmost folglich auch den ersten Preis, die Goldene Birne, verliehen, was ein bisserl kurios ist.
Auf diese Weise konnten weder die Bauern technisch und ökonomisch in der Lage gewesen sein, Obstmost ausgedehnter herzustellen, noch waren die Grundherren daran interessiert, weil ihre Einnahmen aus dem Wein- und Bierbann beeinträchtigt worden wären.
"Wir geben jedem die Freiheit, die von ihm selbst erzeugten Lebensmittel, Wein und Obstmost auszuschenken", ließ der Kaiser damals verlautbaren.
8. Dezember 1916: Über Ermächtigung des k.k. Amtes für Volksernährung wird über sämtliche lagernde Vorräte an Obstmost mit heutigem Tage die Sperre verhängt.
1784 war ein denkwürdiges Jahr: Kaiser Joseph II erlässt nämlich eine Verordnung, die es jedermann erlaubt, «selbst hergestellte Lebensmittel, Wein und Obstmost zu allen Zeiten zu verkaufen und auszuschenken».